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Freitag, 30 Juni 2023 18:26

Atomkraft oui, Windkraft non

 

Von Friederike Hofmann, ARD Paris

In Frankreich kommt bislang nur ein Fünftel der Energieproduktion aus Erneuerbaren. Nun sollen auf See große Windparks gebaut werden. Doch während die Menschen die Atomkraft unterstützen, gibt es gegen Windenergie Widerstand.

Ein Seilzug hebt große grüne Plastikkisten voller Jakobsmuscheln aus dem Bauch des Schiffes im Hafen von Le Tréport in der Normandie. Fast die ganze Nacht war Fischer Ludovic mit seinem Schleppnetz auf dem Ärmelkanal unterwegs. Mit dem heutigen Fang ist er nicht zufrieden, die Jakobsmuschelsaison geht dem Ende zu. "Die Ausbeute könnte besser sein", sagt er etwas einsilbig.

Der Fang heute ist aber nicht seine größte Sorge. Die Fischer von Le Tréport haben Angst um ihre Zukunft. "Vielleicht müssen wir die Fischerei aufgeben", sagt Ludovic.  

Ludovics Schiff hat vor dem Gebäude der Fischereikooperative von Le Tréport festgemacht. Auf einem großen Schild an der Wand steht: "Nein zur Windkraft-Diktatur." Was die Fischer aufreibt: 15 Kilometer vor der Küste von Le Tréport soll ein Windpark entstehen.  

Kampf gegen die Windmühlen

Olivier Becquet gestikuliert am Hafenkai wild am Telefon. Er ist der Chef der Fischereikooperative. Ruhe kennt der Mitt-Sechzigjährige nicht. Becquet ist das Sprachrohr der Fischer. Seit 15 Jahren hat er sich dem Kampf gegen die Windmühlen verschrieben.

"Für uns ist es einfach schrecklich, was hier passieren wird", sagt er. "Die Politik begreift einfach nicht, was es bedeutet, Dinge im Meer zu bauen. Die denken, man kann einfach alles machen, ohne dass sie sehen, wie viel Reichtum sich unter der Wasseroberfläche befindet und wie wichtig die Fischerei wirtschaftlich ist."

In Le Tréport denken viele der 5000 Einwohner so wie er. Überall in dem idyllischen kleinen Städtchen mit den enggedrängten, dunklen Backsteinhäusern vor den hohen Kreidefelsen sind Plakate gegen die Windräder aufgehängt.  

Sorge um Fischerei und Tourismus

Man sei in der Region ja an Windkraft gewöhnt, sagt Restaurantbesitzerin Charlotte. Überall um Le Tréport drehen sich Windräder auf den Feldern. Auf dem Meer sei das aber etwas anderes: "Wir denken auch an den Tourismus hier. Wir leben zu 80 Prozent von Fischerei und Tourismus. Das würde dann ja auch alle Geschäfte hier betreffen."

Charlotte hat Sorge, dass keine Touristen mehr kommen, wenn sich durch die Windräder der weite Blick aufs türkisfarbene Meer verändert. Mit den bunten Fischerbooten, die durch die pittoreske Hafeneinfahrt ein und ausfahren, ist die Aussicht das Markenzeichen von Le Tréport. 

Weniger als 20 Prozent aus erneuerbaren Energien

Beim Ausbau der Windenergie legt Frankreich nun einen Zahn zu. 19,3 Prozent der Energieproduktion in Frankreich kommt bisher aus erneuerbaren Energien. Frankreich bleibt damit hinter den Zielen der Europäischen Union zurück.

Präsident Emmanuel Macron hat daher die Devise ausgegeben, in den kommenden Jahren 50 Offshore-Windparks an Frankreichs Küsten fertigzustellen. Der bei Le Tréport ist einer davon.  

Bauen in der fischreichen Zone

Der Chef der Fischereikooperative, Olivier Becquet, fährt mit einem kleinen Boot aufs Meer hinaus, nah heran an die Stelle, wo der Windpark gebaut werden soll. 62 Windräder werden sich hier bald drehen, so die Planung, und Strom für 850.000 Menschen erzeugen.

Für Becquet ist das der völlig falsche Ort: "Das Wasser ist relativ flach, dadurch kommt mehr Licht hinein, das Wasser ist weniger kalt, dadurch gibt es viel Nahrung. Es ist die perfekte Mischung, so dass dies der fischreichste Ort des ganzen Ärmelkanals ist." 

Umweltorganisationen kritisieren den Standort

Schon vor mehr als zehn Jahren hat die französische Regierung diesem Gebiet im Ärmelkanal den Zuschlag gegeben. Durch den stabilen Untergrund und die geringe Wassertiefe kann man hier besonders gut bauen.

Umweltverbände kritisieren, dass der Ort zu nah an der Küste gewählt wurde. Es habe außerdem zu wenig Austausch mit den lokalen Akteuren gegeben. Auch Becquet fühlt sich vom französischen Staat übergangenen. Die Vorschläge der Fischer für einen alternativen Ort seien nicht berücksichtigt worden.

Becquet und seine Kollegen befürchten, dass die Fische langfristig aus diesem Teil des Meeres verschwinden. Auch wenn der Windradbetreiber das Gegenteil behauptet. Aussagekräftige Studien dazu gibt es bisher wenige. Die Fronten sind verhärtet. 

Zwei neue Reaktoren

Becquets fährt mit seinem Boot in Richtung Hafen zurück, vorbei am Atomkraftwerk Penly in Sichtweite des zukünftigen Windparks. "Das ist doch alles verrückt. Dabei haben wir hier doch ein Atomkraftwerk, das jeden Tag genau das produziert, was an Strom gebraucht wird", sagt er. In Penly sollen zusätzlich zu den zwei bestehenden zwei neue Reaktoren gebaut werden.  

Bei Le Tréport liegen mit Atom- und Windkraft zwei Pfeiler der zukünftigen französischen Energiepolitik nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Mindestens sechs neue Reaktoren sollen im ganzen Land gebaut werden. Zwei Drittel der Franzosen finden das Umfragen zufolge gut.  

Wenig Widerstand gegen die Atomkraft

So groß der Widerstand gegen den Offshore-Windpark ist: Gegen den Ausbau des Atomkraftwerks gibt es wenig Widerstand. Momentan sind die beiden bestehenden Reaktoren von Penly außer Betrieb: wegen Korrosion, einem großen Riss und Wartungsarbeiten. Sorgen machen sich hier nur wenige.

Laut dem Bürgermeister von Le Tréport, Laurent Jacques, gibt es großes Vertrauen. Man sei die Atomkraft und das damit einhergehende Risiko hier ja gewöhnt. "Ich kenne hier quasi keine Menschen, die sagen, ich bin gegen Atomkraft. Und ich selbst bin davon überzeugt, dass der Ausbau ein gutes Projekt für die Region ist", sagt er. Schon jetzt profitieren viele in der Region wirtschaftlich vom Atomkraftwerk.

Vom Neubau der Reaktoren erhofft sich der Bürgermeister weitere Arbeitsplätze: "Da werden tausende Menschen arbeiten. Die können natürlich nicht alle von hier kommen. Die müssen ja erst mal ausgebildet werden. Aber die Idee ist, dass 50 Prozent aus der Region stammen."

Mit dem Offshore-Windpark sei das anders: "Die wirtschaftlichen Konsequenzen für eine Kommune wie unsere sind katastrophal. Es geht um Hunderte von Arbeitsplätzen. Wir bekommen null Gegenleistung." Auch eine ursprünglich in Le Tréport geplante Wartungsstation werde jetzt im Nachbarort gebaut. 

Kampf geht weiter

Nächstes Jahr sollen die Bauarbeiten für den Offshore-Windpark beginnen. Olivier Becquet von der Fischereikooperative will sich nicht damit zufrieden geben, dass die Fischer das Gebiet, wenn die Bauphase beginnt, nicht mehr anfahren dürfen - trotz Ausgleichszahlungen: "Die Leute hier wollen ja arbeiten, am Ende des Monats einen Lohn haben, die Familien ernähren. Wir wollen nicht arbeitslos werden."

Er hat mit anderen Fischern zusammen eine Petition beim Europäischen Parlament eingereicht. Einfach aufzugeben ist für ihn keine Option. 

Von Bärbel Nückles

Auf dem Gelände des elsässischen Atomkraftwerks Fessenheim sollen bald Stahlblöcke aus leicht radioaktivem Material hergestellt werden. Beginnt der Bau schon in vier Jahren?

Das vom französischen Energieunternehmen Electricité de France (EDF) in Fessenheim geplante Technocentre soll 2031 in Betrieb gehen. Das bestätigte eine Sprecherin des Stromkonzerns der Badischen Zeitung. Angestrebter Standort für die Recyclinganlage zum Einschmelzen von Komponenten aus dem Rückbau von Atomanlagen sei Fessenheim. Die verwerteten, sehr schwach radioaktiven Teile, heißt es in der Antwort weiter, könnten anschließend im konventionellen industriellen Bereich eingesetzt werden.  So würden nach Ansicht von EDF natürliche Ressourcen geschont und Lagerkapazitäten für schwach radioaktive Abfälle gespart.

Das verwertbare Potential schätzt EDF auf 500.000 Tonnen Metall, insbesondere von Dampferzeugern aus Atomkraftwerken, die nach bestimmten Zyklen ersetzt werden müssen. Mit der in Fessenheim vorgesehenen Anlage sollen pro Jahr 20.000 Tonnen Stahlblöcke hergestellt werden. Das dafür nötige Ausgangsmaterial stamme in erster Linie aus Frankreich und nur zu einem geringen Teil aus dem Ausland. Der Tageszeitung Les Dernières Nouvelles d'Alsace sagte der zuständige EDF-Manager Laurent Jarry, dass die Vorplanung für die Anlage sowie die Umweltstudie bereits abgeschlossen seien. Jarry, der bislang die Rückbauplanung für Fessenheim verantwortet, betonte zudem, dass das Technocentre mit Unterstützung der Regierung vorangetrieben werde. Das Projekt komme als eines unter vielen in den Genuss eines staatlichen Förderprogramms (Plan France Relance) mit einem Gesamtvolumen von 100 Milliarden Euro.

Atomkraftgegner sind nicht glücklich mit den Plänen


Gebaut werden soll das Technocentre auf einem 15 Hektar großen Teilbereich der 60 Hektar Brache nördlich der stillgelegten Reaktoren. Jarry verspricht minimale Sichtbarkeit, was einen Hinweis auf den fortgeschrittenen Stand der Planung bedeuten dürfte. Laut Jarry werde die EDF-Spitze das unter Atomkraftgegnern umstrittene Technocentre Anfang Juli final absegnen. Alle weiteren wichtigen Verfahrens- und Planungsschritte sollen in diesem und dem kommenden Jahr abgeschlossen werden. Der Zeitplan sieht eine öffentliche Anhörung 2026 und den Beginn der vierjährigen Bauzeit 2027 vor. EDF hat vor Jahren schon eine solche Anlage in Schweden gekauft, verfügt also über das Know-how. 

Die Unterstützung vom Nachbarn Deutschland für das Projekt sei "keine Notwendigkeit", sagte Laurent Jarry. Die Anlage steht allerdings den Plänen für einen sauberen, grünen Innovationspark, wie man ihn sich ganz besonders auf deutscher Seite für das Fessenheim-Zukunftsprojekt gewünscht hat, diametral entgegen. Die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer hatte bereits im vergangenen Jahr betont, von deutscher Seite gebe es Widerstand gegen die Pläne für eine Verwertungsanlage.

 

 

von: Gabi Krings

 

Ein Drogenkurier hat mit einem Sportflieger das stillgelegte AKW im elsässischen Fessenheim nahe Freiburg überflogen. Ein Abfangjäger hat daraufhin die Verfolgung aufgenommen.

Ein Flugzeug ist am Samstag beim verbotenen Überflug über das stillgelegte französische Atomkraftwerk Fessenheim am Rhein nahe Freiburg aufgefallen. Wie der Sender France Info unter Berufung auf Ermittler berichtet, ist ein Abfangjäger vom Typ Rafale daraufhin aufgestiegen, um das Sportflugzeug zur Landung zu zwingen.

Verfolgungsjagd bis Südfrankreich

Es folgte eine rund 500 Kilometer lange Verfolgungsjagd bis Südfrankreich. Dort habe der Kampfjet-Pilot beobachtet, wie mehrere Pakete aus dem Sportflugzeug abgeworfen wurden. Der Sportflieger landete dem Bericht zufolge schließlich auf dem Flugplatz von Aubenas (Département Ardèche, Région Auvergne-Rhône-Alpes). Dort habe der Pilot das Personal mit dem Tod bedroht und sei dann zu Fuß geflüchtet. Spezialkräfte der Polizei konnten ihn allerdings unweit des Flugplatzes festnehmen.

Polizeibekannter Drogenkurier

Wie der Sender France bleu berichtete, war der Mann bei den Behörden bereits wegen Drogenhandels bekannt. Die abgeworfenen Pakete wurden in mehreren kleinen Bergdörfern entdeckt. Sie beinhalteten eine synthetische Droge, die eine ähnliche Wirkung wie Kokain hat.

Die deutsche Seite ist enttäuscht, dass die umstrittene Recyclinganlage für schwach radioaktive Metalle in Fessenheim kommen soll. Das sei für die Innovationsregion kontraproduktiv.

Der französische Energiekonzern EDF hat seine Pläne für eine Recyclinganlage für schwach radioaktive Metalle im elsässischen Fessenheim, das sogenannte "Technocentre", vorgestellt. Dies hat das Regierungspräsidium Freiburg mitteilt, das bei einem Informationstermin der Präfektur Haut-Rhin zum Zukunftsprozess Fessenheim davon erfuhr. Ein Vertreter der EDF erläuterte dort den fertigen Zeitplan für das "Technocentre".

Der Zeitplan ist eingetütet - Baubeginn in vier Jahren?

Die Pläne für die Recyclinganlage sind fertig gestellt. "Eine Umweltverträglichkeitsprüfung wurde bereits durchgeführt", so Lauren Jarry, EDF-Manager Fessenheim. Für den Herbst kündigte Laurent Jarry weitere geologische Untersuchungen an. 2027 soll schließlich mit dem Bau der 30.000 Quadratmeter großen Anlage begonnen werden. Die Einbeziehung der Öffentlichkeit ist für 2026 vorgesehen.

Klare Kritik an französischer Entscheidung trotz Partnerschaft

"Seit Beginn des Zukunftsprozesses haben wir uns wiederholt klar gegen Überlegungen für ein "Technocentre" ausgesprochen", so Klaus Schüle, Leiter der Stabsstelle für grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Regierungspräsidium Freiburg. Die deutsche Seite hatte für die Innovationsregion große Hoffnungen in "passendere gemeinsame Innovationsprojekte" gesetzt, so Schüle weiter.

Auch die Freiburger Regierungspräsidenntin Bärbel Schäfer macht ihren Frust deutlich. "Dass das "Technocentre" kommt, ja ganz offen, es ist eine bittere Pille, die wir da schlucken müssen. Wir sind natürlich an der Entscheidung nicht beteiligt. Wir haben uns immer ganz klar positioniert, aber wir sind Nachbarn, wir arbeiten zusammen und insofern werden wir auch einen Umgang miteinander finden. Allerdings muss natürlich diese Partnerschaft auch vertragen, dass wir klare Worte sprechen.“

Das "Technocentre" stößt auch bei örtlichen Umweltschützern auf Kritik. Sie befürchten Radioaktivität in wiederverwerteten Metallen.

Liebherr plant Fertigungsstandort im neuen Industriepark EcoRhena

Trotz aller Irritationen begrüßt Schüle die Investitionen des Unternehmens Liebherr bei Fessenheim. Denn seit der Schließung des Atomkraftwerks setzt man große Hoffnungen in den neuen Gewerbepark EcoRhena. In zwei Jahren will Liebherr dort seinen neuen Standort fertigstellen. Das Unternehmen hat 170 Millionen Euro investiert, um seine Produktion aus Russland wieder zurückzuholen. 300 Arbeitsplätze sollen entstehen. Liebherr-France mit Sitz in Colmar entwickelt und produziert Raupenbagger. Am neuen Standort will Liebherr Schweißkomponenten herstellen und Montagearbeiten für Fahrerkabinen vornehmen.

 
 
 
 

 

Fessenheim: schlimmste regionale Unfallgefahr endlich gebannt

Der gesamte Kernbrennstoff des Atomkraftwerks Fessenheim (Haut-Rhin) ist nun, zwei Jahre nach seiner vollständigen Abschaltung, abtransportiert worden, wie das Kraftwerk mitteilte.  99,9 % der Radioaktivität (Brennelemente) ist nicht mehr in Fessenheim, dafür aber  in La Hague. Der letzte Konvoi aus Fessenheim traf am Freitag in La Hague ein.

Das ist eine gute Nachricht für die Region, denn die Gefahr eines Super-GAU ist endlich gebannt. Das Problem ist aber nur scheinbar "weg".  Es wurde exportiert.

Atommüll, Plutonium, Halbwertszeit und der Pharao
In Fessenheim strahlten zwei Reaktoren mit je. ca. 900 MW. Beim Betrieb eines AKW mit 1000 MW Leistung entstehen pro Jahr ca. 200 - 250 kg hochgefährliches Plutonium. Wenn der bekannte ägyptische Pharao Cheops vor 4550 Jahren nicht die berühmte Pyramide gebaut, sondern ein AKW 4 Jahre lang betrieben hätte, dann wären neben vielen anderen Abfällen ca. 1000 kg Plutonium zusammengekommen. Bei einer Halbwertszeit von 24 110 Jahren (Plutonium 239) wären heute noch 877 kg vorhanden. Nach 10 Halbwertszeiten, also nach 241 100 Jahren müssten immer noch ca. 0,1% der Ausgangsmenge, also 1 kg Plutonium dauerhaft sicher gelagert werden. Wir brauchen Atommülllager, die eine Million Jahre Sicherheit gewährleisten...

Jetzt sollten wir uns verstärkt um die Uralt-AKW in der Schweiz und um die Debatte um Gefahrzeitverlängerung kümmern.

Dennoch endlich mal eine Teil-Gute Nachricht.
Axel Mayer

 

AKW KKW Fessenheim - Alle Infos zum maroden, abgestellten, französischen Atomkraftwerk

Donnerstag, 23 Juni 2022 19:24

Sommer- Radtour Süddeutschland

 

Im Sommer 2022 findet eine mehrtägige Radreise zu Atomstandorten in Süddeutschland statt.

Machst Du schon Pläne für den nächsten Sommer? Dann vergiss auf keinen Fall, ein Ereignis einzuplanen: Vom 13. August bis 4. September 2022 möchte .ausgestrahlt zusammen mit dem BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein, IPPNW Freiburg, Anti-Atom-Gruppe Freiburg, vielen anderen lokalen Initiativen und Umweltorganisationen an atompolitisch bedeutenden Orten den kommenden Ausstieg feiern und gleichzeitig auf die bleibenden Herausforderungen und aktuelle Konflikte hinweisen.

Per Fahrrad geht es in insgesamt drei Wochen zum letzten noch laufenden AKW in Baden-Württemberg, bereits abgeschalteten Reaktoren, den verhinderten Kraftwerken Kaiseraugst und Wyhl, noch laufenden AKW in der Schweiz, Deponien für strahlende Abfälle, potenziellen Standorten für ein geologisches Tiefenlager, Firmensitzen der Atomindustrie und vorbei an Fessenheim zur Abschlussfeier nach Freiburg.

Man muss nicht die ganze Tour mitfahren, man kann auch einzelne oder mehrere Etappen dabei sein. Übernachtet wird in Turnhallen oder Seminarhäusern, wer will, kann auch zelten, die Tagesetappen sind auch für ungeübte Radfahrende gut zu schaffen. Antworten auf Fragen, den Streckenplan und nützliche Infos findet ihr hier:

 

 

Für den Streckenabschnitt Wyhl - Freiburg und das Abschaltfest haben wir ein Orga-Team eingerichtet. Willst du mitmachen? Hier weiterlesen:

 

Aktuelle Nachrichten:

 

  • Kontakt zum Orgateam von .ausgestrahlt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
  • Kontakt zum Orgateam in Freiburg für die Streckenabschnitte Basel - Fessenheim - Wyhl - Freiburg: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Seit drei Wochen herrscht Krieg in der Ukraine und es ist noch kein Ende abzusehen. Täglich fallen Bomben auf ukrainische Städte, werden Menschen verletzt, getötet, hunderttausende sind auf der Flucht. Die Gefahr einer Ausweitung des Konflikts wächst.

Es ist wichtig Position zu beziehen und Zeichen zu setzen gegen Krieg und für Frieden.

Bündnis 90/Die Grünen, OV Markgräflerland; DGB KV Markgräflerland und Die Linke, KV Markgräflerland laden gemeinsam ein zur Mahnwache am Freitag, den 18. März, 17:30 Uhr auf dem Markgräfler Platz in Müllheim. Sie sind alle herzliche eingeladen, mit uns ein Zeichen zu setzen gegen den Krieg in der Ukraine und für Frieden in der Ukraine und Europa.


 

Quelle: http://www.gruene-muellheim-neuenburg.de/up/?p=3345

Freitag, 11 März 2022 11:13

Auch und gerade jetzt: Fukushima mahnt!

Am 11.3.011 ereignete sich im japanischen Fukushima einer der schwersten Atomunfälle, die die Welt bis jetzt erlebt hat. Auch und gerade in Anbetracht des Kriegs in der Ukraine ist der heutige Jahrestag ein wichtiger Anlass, erneut daran zu erinnern: Atomkraft ist nie eine Lösung. Sie bedeutet immer ein unbeherrschbares Risiko für Menschen und Umwelt und fatale Folgeschäden.

Atomkraftwerke unter Beschuss, ein Brand in einem Nebengebäude von Europas größtem AKW Saporischschja und Stromausfall in dem havarierten Atomkraftwerk in Tschernobyl: Elf Jahre nach der Katastrophe von Fukushima wecken die erschreckenden Bilder von Atomkraftwerken im Kriegsgebiet in der Ukraine bei vielen von uns ganz konkret Angst vor einer erneuten Atomkatastrophe. Die Internationale Atom-Energie-Behörde (IAEA), ansonsten wirklich keine atomkritische Organisation, äußert sich "tief beunruhigt" über die aktuelle Lage der Reaktoren in der Ukraine. Zum einen besteht die Gefahr, dass einer der aktuell 15 Reaktorblöcke in der Ukraine durch Kriegshandlungen getroffen und beschädigt wird. Zum anderen können aber auch kriegsbedingte Schwankungen im Stromnetz bzw. Stromausfälle zu ernsthaften Problemen in den AKWs führen. Im schlimmsten Fall könnte es zu einer Kernschmelze und Explosion des Reaktors wie in Fukushima führen.

Zu der Gefahr eines Störfalls kommt eine neue Angst vor der militärischen Nutzung der Atomkraft. Putins unverhohlene Drohungen machen deutlich: Zum ersten Mal seit Jahrzehnten besteht die Gefahr, dass Atomwaffen eingesetzt werden könnten. Russland und die USA besitzen aktuell gemeinsam über 3.500 einsatzbereite Atomwaffen. Käme es bei einer weiteren Eskalation zum Einsatz von Atomwaffen, würde dies eine massive Gefahr für das Leben und die Gesundheit von Menschen weltweit bedeuten. Bei dieser konkreten Gefahr gerät schnell aus dem Bewusstsein: Atomwaffen sind immer schon äußerst eng mit der sogenannten zivilen Nutzung der Atomkraft verbunden. Diese stellt wichtige Rohstoffe und Technologien zur Verfügung, die für den Bau von Atomwaffen benötigt werden. Solange Atomkraftwerke betrieben werden, wird es auch die Möglichkeit geben, Atomwaffen zu bauen.

Gleichzeitig hat der Krieg in der Ukraine hierzulande mal wieder eine Diskussion über Laufzeitverlängerung der verbleibenden Atomkraftwerke angeheizt. Es wirkt fast schon reflektorisch, wenn Vertreter der FDP und CSU schon wenige Tage nach Kriegsbeginn fordern, die drei letzten Atomkraftwerke Deutschlands nun doch über den kommenden Jahreswechsel hinaus zu betreiben. Dabei ist die Erzählung von ‚Atomkraft als Retterin der Versorungssicherheit‘ in der aktuellen Situation so fadenscheinig, dass das selbst Herrn Söder auffallen dürfte.

  • Zum einen würde der Weiterbetrieb der AKWs wenig gegen die Abhängigkeit von russischem Gas helfen. Nur ein geringer Teil (15%) des in Deutschland genutzten Erdgases wird zur Stromproduktion eingesetzt. Der Großteil wird zum Heizen und in der Industrie verbraucht und kann nicht durch Atomkraft substituiert werden. Dazu kommt: Mit einem wachsenden Anteil der Erneuerbaren im Strommix werden flexible Gaskraftwerke zunehmend zur Netzstabilisierung genutzt – eine Funktion, die die trägen Atomkraftwerke nicht übernehmen können.
  • Eine Laufzeitverlängerung der letzten AKWs wird kaum umsetzbar sein. Es fehlt schlichtweg an Brennstoff und Personal. Die Produktion und Lieferung von Brennelementen ist langwierig. Selbst wenn jetzt eine Lauzeitverlängerung in die Wege geleitet werden würde, könnten Atomkraftwerke nicht vor dem Herbst 2023 wieder am Netzt sein und damit deutlich zu spät, um in einer möglichen Energieknappheit im kommenden Winter zu helfen
  • Ein weiterer Betrieb der AKWs wäre höchst riskant. Im Hinblick auf ihre baldige Stilllegung wurden Wartungen an den Reaktoren ausgesetzt und die schon jetzt nachweislich erheblichen Mängel nicht repariert. Diese AKWs nun weiter laufen zu lassen, wäre ein gefährliches Spiel mit dem Leben und der Gesundheit von Menschen.

Aufgrund dieser Probleme haben sich auch die zuständigen Minister*innen Lemke und Habek mittlerweile klar gegen eine Laufzeitverlängerung ausgesprochen. Es bleibt also zu hoffen, dass diese Phantom-Diskussion bald vom Tisch ist.

Die verheerenden Atomkatastrophen von Fukushima und der aktuelle Krieg in der Ukraine mahnen eindrücklich: Ein Einsatz für Sicherheit weltweit muss auch immer ein Einsatz gegen Atomenergie sein. Unsere Gedanken und unsere Solidarität sind bei den Menschen, die in diesem Krieg um ihr Leben und ihre Liebsten bangen - und bei denjenigen, die weiterhin unter den Folgen der Reaktorkatastrophe in Fukushima leiden. Gemeinsam mit vielen anderen in der Klima- und Anti-Atom-Bewegung werden wir uns jetzt umso entschlossener für eine echte Energiewende, ein Ende der fossilen Abhängigkeit und einen vollständigen Ausstieg aus der Atomenergie einsetzen.

 
Donnerstag, 10 März 2022 19:48

Mahnwache gegen den Krieg in der Ukraine

Mahnwache gegen den Krieg in der Ukraine -

Für Frieden und Abrüstung

Der Friedensrat Markgräflerland; der DGB Markgräflerland, Bündnis 90/Die Grünen, OV Markgräflerland und Die Linke, Markgräflerland

rufen auf zu einer Mahnwache gegen den Krieg um die Ukraine - für Frieden und Abrüstung in Europa,

am Freitag, den 11. März, 18:00 Uhr

auf dem Markgräfler Platz in Müllheim. 

Diplomatie statt Krieg! Die Waffen nieder!

Der Angriff Russlands auf Die Ukraine hat uns alle entsetzt. Wir sind wütend über den Krieg und besorgt um die Menschen in der Ukraine und um den Frieden in Europa.

Aus diesem Anlass findet am Samstag, den 5. März, 10:30 Uhr eine Mahnwache gegen den Krieg und für Frieden in der Ukraine und Europa in Neuenburg auf dem Platz vor dem Stadthaus Neuenburg statt. Wir wollen gemeinsam mit Ihnen ein Zeichen setze gegen den Krieg in der Ukraine und für den Frieden.

 

Quelle: http://www.gruene-muellheim-neuenburg.de/up/?p=3312

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